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Tin Matković: Frischer Wind für unseren Verein

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“Gas, Gas” tönt über die Sportanlage beim Berliner HC, wo Trainer Tin Matkovic gerade seine Bundesligamannschaft gegen die Gäste aus Hamburg an der Seitenlinie unterstützt. Zusätzlich zu seiner Haupttätigkeit als Cheftrainer in der 1. Bundesliga ist Tin seit Oktober 2023 auch bei uns im Steglitzer TK tätig und hat hinter den Kulissen bereits viel bewegt. Wir haben mit Tin über seine Tätigkeit und seine Trainerlaufbahn gesprochen. 

“Ich glaube, wir können den STK auf ein höheres Level bringen, der Club braucht mehr Aufmerksamkeit in der sportlichen Entwicklung. Ich sehe den Weg, den wir mit dem STK gehen können.” Genau wie seine Mannschaften spielen, denkt auch der Kroate immer offensiv und direkt. Dementsprechend bringt Tin seine sportliche Vision für den STK zum Ausdruck.  

In seiner Tätigkeit unterstützt Tin unsere Trainer, bespricht und entwickelt die Trainingsinhalte und das Training auf dem Platz, unterstützt in der Videoanalyse.  

Der Spagat zwischen seiner Rolle beim BHC und der ergänzenden Tätigkeit beim STK gelingt, da er beim STK zeitlich sehr flexibel arbeiten kann und er dadurch den Fokus auf seine Mannschaft nicht verliert. “Es geht immer um harte Arbeit und darum, einen Schritt voraus zu sein”, erzählt uns Tin und lässt keinen Zweifel, dass er es Ernst meint. Und auch mit den 1. Damen, die in der vergangenen Hallensaison schon in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind, haben er und Trainer Brandon Erasmus schon viel erreicht: „Ich bin sehr stolz auf Brandon und die Mannschaft.“ Brandon habe etwas im Team bewegt und er hoffe, dass durch den Spaß am Gewinnen auch weiter der Erfolgshunger steige. Und trotzdem müsse es immer eine Balance sein zwischen dem, was die Mannschaft will und dem, wie man als Trainer pushen könne, erklärt uns Tin.

Dabei konnte sich der 34-Jährige erst vergleichsweise spät für unseren Sport begeistern. Der Kroate kam in seiner Heimatstadt Zagreb eher zufällig und erst in der 5. Klasse zum Hockey. Zu dieser Zeit gab es in ganz Kroatien nur acht Hockeyvereine, wovon fünf gemeinsam einen Platz in Zagreb teilten. Der HAHK Mladost, bei dem Tin später das Hockeyspielen erlernte, konnte als eine Ausnahme auf einen eigenen Platz zurückgreifen. Heute spielt Mladost auch international eine Rolle, etwa als die Herrenmannschaft in diesem Jahr beim EuroHockey Indoor Club Cup auf sich aufmerksam machte. Da Tin als Kind im Gesamtverein im Judo aktiv war, führte ihn sein Weg immer wieder vorbei an eben jenem Platz und nach einiger Zeit auch aktiv in die Hockeymannschaft. Sicher hilfreich sei dabei gewesen, so erzählt uns Tin, dass damals fast die ganze Schulklasse über Sichtungen zum Hockey kam und sich Freundschaften neben dem Platz auch auf dem Platz festigen konnten. Viele dieser Freunde kennt der 34-Jährige noch heute – typisch für das System und den Sport in Kroatien.

Über die Jahre führte Tins Weg dann durch zahlreiche Auswahlmannschaften ins europäische Hockey, wo er oftmals in mehreren Altersklassen gleichzeitig spielen musste und wichtige Kontakte knüpfen sowie Erfahrungen sammeln konnte. “Ich hatte etwas gefunden, was ich liebte und in dem ich gut war”, sagt Tin heute über die Zeit, an deren Ende es später zur ersten Station nach Deutschland ging. Beim TSV Schott Mainz in Rheinland-Pfalz, wo Tin zwei Jahre als Spieler tätig war, sammelte er auch seine ersten Erfahrungen als Trainer, um den Aufenthalt zu finanzieren.

Wie so oft wurde auch seine Sportlerkarriere von mehreren Verletzungen ausgebremst. Nach dem erzwungenen Karriereende im besten Hockeyalter folgte die Möglichkeit ein U18-Team in Belgien als Trainer zu übernehmen. Aus anfangs geplanten sechs Monaten wurden am Ende fünfeinhalb Jahre und Tin in dieser Zeit zum richtigen Coach. Erst die Pandemie bremste die Karriere in Belgien aus und als sich die nächste Tür öffnete, folgte 2020 der Wechsel nach Österreich. Gerade in dieser Zeit spielte auch die Nähe zu seinem Heimatland Kroatien eine Rolle, schließlich waren vier Stunden Fahrt von Wien weniger als 14 Stunden von Belgien nach Zagreb. Die erfolgreiche Arbeit in Wien brachte Tin schließlich zwei Jahre später den Wechsel in die Hauptstadt, in die Bundesliga und zu den Damen des Berliner HC, mit denen er im Herbst in seine dritte Saison als Chefcoach gehen wird. 

“Für mich war das der nächste Schritt im Leben“, berichtet uns Tin und spielt dabei auf die Geburt seines Kindes an, das im Jahr des Umzugs das Licht zur Welt erblickte und in Berlin aufwachsen soll. Nach dem gelungenen Start in der Bundesliga kam Tin später auch mit unserem Verein in Kontakt, startete – ohne viel über den STK zu wissen – in die zusätzliche Aufgabe, die sich als voller Erfolg erwies. 

“Für mich ist entscheidend, dass er ein hohes Maß an Hockeyverständnis und Erfahrung mitbringt”, zeigt sich auch STK-Vorstand Wolfgang Fehr zufrieden mit der Arbeit. “Es ist eine wirkliche Erleichterung, mit Tin zusammenzuarbeiten und eine hohe Motivation für mein ehrenamtliches Engagement im STK”, erklärt Wolfgang weiter. Sein Know-how gibt Tin mittlerweile auch im regelmäßig stattfindenden Tin’s Trainer Training weiter. Dort schult Tin unsere Nachwuchstrainer:innen im STK, um das Trainingsniveau im Club weiter zu verbessern. Selbstverständlich sind alle Trainer:innen auch weiterhin herzlich eingeladen, am T3, wie das Programm genannt wird, teilzuhaben. 

“Ich glaube, dass wir schon in dieser kurzen Zeit etwas besonderes im Verein kreiert haben, da kommt etwas in Bewegung“, ist sich Tin sicher. „Ich habe lieber ein Projekt, das langsam, und nach Plan läuft, als Erfolg über Nacht, der genauso schnell wieder weg ist.“ Sein Wissen bringt er dabei auch für verbesserte Strukturen im STK ein: „Die Themen und Herausforderungen in der Vereinsentwicklung sind ihm bekannt – und wir suchen mit ihm als Team nach den besten Ansätzen, Dinge zu verändern”, weiß Wolfgang aus der täglichen Arbeit mit Tin zu berichten.  

Die Basis für eine gesunde und nachhaltige sportliche Entwicklung im STK ist geschaffen und die STK-Familie freut sich, Tin im Verein willkommen zu heißen und den Bundesligatrainer als punktuelle Ergänzung und Unterstützung gewonnen zu haben.

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